LV_BayernPf
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Leserinnen und Leser,

die Delegierten des 80. Bayerischen Ärztetages haben entschieden: Homöopathie wird in Bayern nicht mehr Bestandteil der Weiterbildungsordnung sein. 89 Delegierte haben sich für die Elimination entschieden und damit dem Antrag des Präsidiums der BLÄK zugestimmt, 18 Delegierten haben den von unserer Kollegin Frau Dr. Levin vorgebrachten Antrag auf Erhalt der Homöopathie unterstützt, 9 Delegierte haben sich der Stimme enthalten.

Die Gegner der Homöopathie feiern das Ergebnis als „Erdrutschsieg“. Ein Sprecher des sog. Informationsnetzwerkes Homöopathie wird mit den Worten zitiert, „Es geht nicht darum, den Patienten etwas wegzunehmen. Wir wollen ihnen etwas gaben, das ist Ehrlichkeit“. Erneut wird deutlich, auf welchem Niveau unsere Gegner „argumentieren":

Unterschlagung von Fakten (Studienergebnisse) plus Fake-News (Lebensgefahr durch Homöopathie) plus Heuchelei ergeben eine toxische Melange, der zu widerstehen unsere eigenen Delegierten leider nicht in der Lage waren.

Zuletzt wurden homöopathische ÄrztInnen in einem Lübbers-Tweet in die Nähe von Querdenkern und Terroristen gerückt und Homöopathie – wie immer ohne Fakten zu nennen – als mögliche Ursachen von Todesfällen genannt. Nun also noch die Unterstellung der Unehrlichkeit, vor der unsere PatientInnen – wie immer ungefragt – geschützt und gerettet werden müssen von Personen, die weder eigene Ausbildung noch Praxiserfahrung im Bereich Homöopathie vorzuweisen haben.
Dass eine derartige Agenda samt ihrer ehrenrührigen verbalen Umsetzung vom Präsidium der BLÄK nicht wenigstens gerügt wird, wirft ein recht schwaches Licht auf die Vertreter unseres eigenen Berufsstandes, denen es offenbar wichtiger erscheint, den Mund zu halten als für die Einhaltung eines minimalen Ehrenkodex (siehe auch § 29 unserer Berufsordnung) ihre Stimme zu erheben und zu sagen: so nicht!

Es drängt sich die Frage auf, ob wir uns als homöopathisch tätige Ärztinnen und Ärzte überhaupt noch vertreten fühlen können in einer Standesorganisation, in der wir als Pflichtmitglieder dem Hohn und der Respektlosigkeit aus der eigenen Kollegenschaft schutzlos ausgeliefert sind.

Freilich müssen wir auch fragen, welchen Anteil wir selbst am Zustandekommen des Ergebnisses haben: offenkundig ist es uns nicht gelungen, unsere zahlreichen Argumente für den Erhalt der Zusatzbezeichnung so zu platzieren, dass sie zur Kenntnis genommen werden. Zweimal gab es Einladungen an Delegierte zu Veranstaltungen, in denen wir über ärztliche Homöopathie aufklären wollten, und zweimal gab es so gut wie keine Resonanz. Ein einziges Mal gab uns nach intensivem Bemühen das Bayerische Ärzteblatt die Möglichkeit, in einem Pro und Contra und in gebotener Kürze unsere Position darzustellen. Unsere bayerischen Mitglieder hatten über ein Jahr Zeit, „ihre“ Delegierten vor Ort zu kontaktieren, aber nur von einer Handvoll haben wir überhaupt erfahren, dass sie aktiv geworden sind. Andererseits: Frau Kollegin Schmittdiel und Kollege Springer haben sich als inoffizielle „Politikberater“ des Vorstand regelmäßig und vehement ins Zeug gelegt, dafür gebührt ihnen unser aller Respekt und Dank!

Vor Allem aber danken wir unserer Kollegin Levin und einzigen Delegierten mit Zusatzbezeichnung Homöopathie, dass sie den Antrag auf Erhalt der ZB gestellt und persönlich höchst glaubwürdig und engagiert vertreten hat.

Die Abstimmung ist demokratisch zustande gekommen, die Option einer Anfechtung des Procedere seitens der BLÄK wird geprüft. Das Ergebnis hat jedoch einen sehr gravierenden Geburtsfehler: die Wünsche von PatientInnen wurden konsequent ignoriert, dafür wurde postuliert, nur durch Elimination der ZB seien Kranke vor der „Gefahr“ durch Homöopathie zu schützen: ein absolut autoritäres und übergriffiges, PatientInnen de facto entmündigendes Narrativ. Die Entscheidung dient somit weder dem Aufbau von Vertrauen in die konventionelle Medizin noch schützt sie die Kranken, die weiterhin auf Homöopathie zählen: nicht weil die Globuli so sexy wären, sondern weil Patientinnen und Patienten ihre eigenen Erfahrungen mit Wirksamkeit von Homöopathie machen.
Wir werden unsere Patientinnen und Patienten auch weiterhin sorgfältig und konsequent begleiten: Überzeugungen und eigene Erfahrungen kann man zum Glück noch nicht im Handstreich eliminieren!
Mit herzlichen Grüßen, Ihr Vorstand des LV Bayern
Gerhard Antrup, Dr. med. Susanne Hollensteiner-Koch, Dr. med. Walter Manz, Dr. med. Ulf Riker
Vorstand LV 7.21
PS: Im November Newsletter des DZVhÄ werden wir Ihnen unter der Überschrift
Homöopathie-Diplom: ein stabiles Fundament für die Praxis wichtige Informationen geben, wie wir zukünftig unsere Weiterbildung strukturieren können und welchen Stellenwert das Diplom nach Wegfall der Homöopathie aus so zahlreichen Landes-WB-Ordnungen hat.

Nur für Mitglieder des LV Bayern

Brief von Dr. med. Ulf Riker an die Mitglieder!

Login in den Mitgliederbereich

Sie kommen nicht mehr in den Mitgliederbereich unserer Webseite? Dann besorgen Sie sich bitte unbedingt Ihre Zugangsdaten über Jan Kiese, technik@dzvhae.de. Sie verpassen sonst wichtige Informationen, hier geht es zu den Mitglieder-Informationen.

Termine

▶ 4.-5.12.2021 Covid-19: Homöopathische Behandlung bei akuten Erkrankungen und Langzeitfolgen
Mit Dr. Stefan Wild als Gastreferent aus Baden-Württemberg sowie unseren bayerischen KollegInnen Dr. Michael Schreiner, Dr. Susanne Hollensteiner-Koch, Dr. Anke Scheer, Dr. Klaus-Roman Hör und Dr. Wolfgang Tonigold.
Im Anschluss: Austausch über die Konsequenzen der Elimination der ZB Homöopathie in Bayern.
Hörsaal des Krankenhauses für Naturheilweisen / München, 120 Euro (Mitglieder), 150 Euro (Nicht-Mitglieder). Anmeldung erforderlich! Mail: lv.by@dzvhae.de oder Tel.: 089/44717086

▶ 18.-20.3.2022 und 14.-16.10.2022Supervisions-Seminare mit Dr. Wolfgang Springer
Hörsaal des Krankenhauses für Naturheilweisen / München. Kontakt: Dr. Beate Wetzel, wetzel-beate@outlook.de

...alle weiteren Weiter- und Fortbildungstermine entnehmen Sie bitte unserem Kalender.
facebook twitter 
Austragen | Abonnement verwalten
DZVhÄ Landesverband Bayern e.V.
Ringseisstr. 2a
80337 München

Bitte beachten Sie zusätzlich folgendes:
Informationsversand per Newsletter
E-Mails mit Informationen werden nur mit einer ausdrücklichen Einwilligung der Nutzer versendet. Die Nutzer können dem Empfang der Newsletter jederzeit widersprechen. Eine Widerspruchsmöglichkeit findet sich u.a. in jeder E-Mail.

Wir müssen die Anmeldungen protokollieren, um eine ordnungsgemäße Anmeldung nachweisen zu können. Dazu speichern wir im Rahmen der Anmeldung den Anmelde- sowie den Bestätigungszeitpunkt und die IP-Adresse der Nutzer.

Um unseren Newsletter für Sie interessant zu gestalten, erfassen wir statistisch welche Links die Nutzer in dem Newsletter geklickt haben. Mit der Anmeldung erklärst Sie sich mit dieser statistischen Erfassung einverstanden.

Impressum | Datenschutzhinweis
MailPoet