LV_BayernPf
Liebe Mitglieder des Landesverbandes Bayern im DZVhÄ,
vom Sozialpsychologen und Soziologen Harald Welzer stammt der Satz: „Es ist einfacher, für die Demokratie zu kämpfen, solange es sie noch gibt“. Als homöopathische Ärztinnen und Ärzte müssen wir nur das Wort „Demokratie“ durch „Homöopathie“ ersetzen, schon haben wir unsere Agenda!
Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg haben sich die Delegierten der Landesärztekammern jüngst ohne jedes Federlesen für die Elimination der Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ aus der Weiterbildungsordnung entschieden. Das Narrativ dahinter ist die billige Wiederholung dessen, was sogenannte „Skeptiker“ seit Jahren unters Volk und in die Medien streuen: „Da ist nichts Wirksames drin in den Kügelchen“, das hat alles „keinerlei Evidenz“, es ist obendrein „gefährlich“ und so weiter. Also kann (nein: muss!) das weg! Ebenso wie der Respekt vor Andersdenkenden. Oder die Achtung vor den Patienten mit ihren eigenen Erfahrungen. Oder Anstand. Glaubwürdigkeit. Neugier. Mündigkeit. Kann alles weg, da ist nirgendwo ein wirksames Molekül drin. Hauptsache: die Homöopathie verschwindet. Und dann die Osteopathie. Vielleicht auch die Psychotherapie? Auf jeden Fall Ayurveda und TCM. Alles Humbug. Nachzulesen im Buch einer Ärztin aus dem Kreis der „Skeptiker“ (man muss dieses Buch wirklich nicht gelesen haben, aber es macht deutlich, dass zum Abschuss freigegeben ist, was nicht unmittelbar Erfindung der wissenschaftlichen Medizin oder der Industrie ist). Das Ergebnis? Eine ziemlich seelenlose Einheitsmedizin, randomisierte Patient*innen, entmündigte Ärzt*innen, leitliniengerechte Behandlung von der Stange, Empathie und Individualität wegrationalisiert.
Zugegeben: das klingt überspitzt und fatalistisch. Vielen Ärzt*innen in Praxis und Klinik (auch nicht-homöopathischen!) graut vor solchen Szenarien, und sehr viele bemühen sich täglich und redlich um eine menschliche und sichere Medizin. Aber der Geist ist aus der Flasche! Und wenn wir nicht alle aufpassen, dann passiert mit der Medizin, was wir in Natur und Alltag bereits wahrnehmen können: Artensterben. Monokulturen. Patentierte Kartoffeln. Laut gegen leise, Skeptiker gegen den Rest der Welt? Kämpfen wir also für Homöopathie und Therapievielfalt, solange es das Alles noch gibt!
Ich grüße Sie alle herzlich,
Dr. med. Ulf Riker, Vorsitzender des LV Bayern im DZVhÄ
riker 5.29 II

Homöopathie und Freiheit

Freiheit ist ein hohes Gut. Ein Grund- und Menschenrecht jeder modernen Demokratie. Freiheit hat nur eine Grenze - sie verläuft dort, wo die Freiheit des Einen die Freiheit Anderer bedroht.
Freie Arztwahl ist ein Grundrecht
Das Recht auf freie Arztwahl ist elementarer Bestandteil dieser Freiheit des Einzelnen in einer modernen Demokratie. Wer krank ist, soll die Art seiner Therapie und den Weg seiner Genesung gemäß seiner individuellen Überzeugungen und Wertevorstellungen frei wählen können. Niemand soll ihm dabei Vorschriften machen oder ihn Einschränkungen unterwerfen.
Auf der Seite der Medizin wiederum ist die Berücksichtigung des persönlichen Wertegerüstes ausdrücklich als ein wesentlicher Bestandteil der evidenzbasierten Medizin anerkannt.

Was bedeutet es angesichts dessen, wenn Ärztekammern die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung für Ärzte streichen?

Es bedeutet – zumindest auf längere Sicht – für Patienten eine Aushöhlung der Möglichkeit, ihr Recht auf freie Arztwahl wahrzunehmen, weil zu erwarten ist, dass es zukünftig weniger Ärzte mit homöopathischer Zusatzqualifikation geben wird.
Lesen Sie hier den ganzen Beitrag von Dr. Riker.
hand globuli
Nachruf Gerhard Bleul

Es ist nicht irgend jemand von uns gegangen…

Gerhard Bleul, verstorben am 3. Juni, war einer der Fleißigsten, einer der Zuverlässigsten und einer der Loyalsten! Das ist keine sehr häufige Kombination, nein, sie ist eher selten. Insofern haben wir gute Gründe, uns zu erinnern, innezuhalten und traurig zu sein. Gerhard war langjähriger Mitherausgeber der AHZ, (Mit)Herausgeber vieler wichtiger Bücher unserer Literatur, Mitbegründer der homöopathischen Akademie in Naurod, und ebenso von WissHom und ICE. Dazu selbst Autor vieler Artikel von respektabler Qualität in der AHZ. Diese unvollständige Auflistung möge genügen. Bei all diesen seinen Verdiensten sollte es ihm da, wo er jetzt ist gestattet sein, sein geliebtes Klavierspiel weiter auszuüben. Vielleicht hören wir ja so etwas von ihm, auf jeden Fall aber sollten wir alle ihm unsere guten Wünsche hinterherschicken, denn er war eine der wichtigen Persönlichkeiten der ärztlichen Homöopathie in deren Ursprungsland in den letzten Dezennien.
Dr. med. Wolfgang Springer

Die Beisetzung findet am 26. Juni im Friedwald in Taunusstein-Wehen statt
baum
LV_BayernPf

Vertiefende Informationen für LV-Mitglieder

  • Glückwunsch nach Sachsen! Die Zusatzbezeichnung Homöopathie hat Bestand
  • Unterschriftensammlung Patienten für den Erhalt der Zusatzbezeichnung Homöopathie
  • Evidenz der konventionellen Medizin?
  • Covid-19 Update für Homöopathen
  • Wer hat die Weiterbildungsermächtigung Homöopathie?
  • Einladung zum Sommer-Seminar: Kleine Mittel – große Wirkung
...und schon sind wir wieder am Ende des Newsletters. Der nächste kommt im Juli, im August machen wir Pause und starten im September wieder durch. Als Ihr bayerischer Vorstand wünschen wir Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und engagiert!
i.V. Dr. med. Ulf Riker

Termine

Alle Fortbildungstermine befinden sich in unserem Veranstaltungskalender.
MailPoet