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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
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liebe Leserinnen und Leser,
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vor zwei Jahren hat der Deutsche Ärztetag – ohne Gegenstimmen – in Erfurt eine neue Muster-Weiterbildungsordnung beschlossen. Ausdrücklich eingeschlossen war neben anderen Bereichsbezeichnungen auch die Zusatzbezeichnung Homöopathie. Auf Landesebene haben inzwischen mehrere Landesärztekammern die Homöopathie wieder gestrichen: ohne fachlichen Austausch mit kompetenten Kolleginnen und Kollegen oder einem zuständigen Landesverband, mit teilweise völlig unterschiedlichen Begründungen, in vielen Fällen auch ohne jede Begründung, also willkürlich.
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In Bayern steht die entsprechende Abstimmung im Oktober dieses Jahres an. Um unseren gewählten Delegierten die Chance zu geben, sich ein sachlich fundiertes Urteil zur Homöopathie und ihren ärztlichen Vertreterinnen und Vertretern zu bilden, haben wir in den letzten Ausgaben dieses Newsletters ein paar zentrale Argumente für den Erhalt der Homöopathie in ärztlicher Hand dargestellt und auch auf unserer Homepage veröffentlicht:
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In der aktuellen Juli-Ausgabe finden Sie nun einen weiteren wichtigen Aspekt in der Diskussion:
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Alle nicht-homöopathischen Kolleginnen und Kollegen, insbesondere auch die Delegierten des Bayerischen Ärztetages laden wir dazu ein, Kontakt mit uns auf zu nehmen und sich ein eigenes, persönliches Bild von uns und unserer Arbeit zu machen. Das Gebot der Fairness legt nahe, nicht über, sondern miteinander zu sprechen.
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„Evidence based medicine“, laut Wikipedia übersetzt mit „auf empirische Belege gestützte Heilkunde“, klingt zunächst überzeugend nach großer Therapiesicherheit – wunderbar, oder? Also schaue ich als behandelnde Ärztin einfach in die Leitlinien, die mithilfe von Studien höchster Qualität entwickelt wurden und kann jedem Patienten bei jeder Erkrankung eine erfolgversprechende Therapie verordnen? Das Konzept der evidenzbasierten Medizin wurde in den 1980er Jahren eingeführt, um ärztlich-therapeutische Entscheidungen von Pharmainteressen zu entflechten und forderte daher ein Behandlungskonzept, das sich wohl begründet an den jeweils aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren sollte. Dr. med. Claudia Rehfueß, Augenärztin aus München, hat sich einmal angesehen, was aus diesem Konzept der EbM geworden ist und wo sich die Homöopathie verorten lässt. So viel schon vorneweg: Die Homöopathie braucht den Vergleich mit der konventionellen Medizin nicht zu scheuen.
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Bereits 2018 hat der inzwischen leider verstorbene Vorsitzende des „Dialogforum Pluralismus in der Medizin“, Prof. Dr. Peter F. Matthiessen mehr intellektuelle Redlichkeit in der Diskussion um Homöopathie angemahnt. Inzwischen ist es leider salonfähig geworden, homöopathische Ärztinnen und Ärzte zu diffamieren (z.B. „Homöopathen sind die Reichsbürger des Gesundheitswesens“, „Scharlatane“ usw.), und sinngemäß beteiligen sich auch manche ärztlichen Kollegen an dieser Kampagne. In einigen Landesärztekammern haben sie im Zusammenhang mit der Abstimmung der Zusatzbezeichnung Homöopathie Stimmung gegen die Homöopathie gemacht, indem sie Fallbeispiele schilderten, denen zufolge Patienten zu Schaden gekommen seien, weil sie sich einer homöopathischen Behandlung anvertraut hatten.
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Dr. med. Ulf Riker macht sich Gedanken über Kollegialität und Respekt innerhalb der Ärzteschaft - sein Appell: Achten, nicht ächten! Der Unterschied besteht nur in zwei Pünktchen auf dem „a“, aber er ist fundamental.
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Zitat des Monats
„Dass Wissenschaft die Welt auf eine bestimmte Weise verobjektiviert, nimmt Menschen mehr Halt, als dass sie ihnen gibt. Wissenschaftliche Objektivität macht subjektiv obdachlos. Sie bietet keine Anleitung für ein gelingendes Leben“
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Richard David Precht, Philosoph und Autor
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In seinem Buch „Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens“ (Goldmann) nimmt Precht auf Kierkegaard Bezug und stellt die Frage: „Wie nehmen Menschen sich selbst und ihr In-der-Welt-sein wahr? Dieser Punkt ist nicht objektiv, sondern subjektiv, weil nur das Subjektive wirklich „wahr“ ist“. - Diese Gedankenlinie stellt sicher keinen grundsätzlichen Widerspruch zu wissenschaftlichen Studien oder zur evidenzbasierten Medizin dar, aber sie macht aus philosophischer Sicht deutlich, dass ein gleichwertiger ergänzender Fokus auf die subjektive Wahrnehmung des Individuums eine berechtigte Forderung darstellt. Damit ist eine Brücke hergestellt zu einer individualisierten Medizin, die diesen Namen auch vollumfänglich verdient. Homöopathie ist im umfassenden Sinn eine solche Medizin!
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Hörenswerter Homöopathie Podcast
Dr. Ute Bullemer (Schwangerschaft, Geburt und Co.) und Dr. Ulf Riker (Homöopathie – alles nur Placebo?) haben in einer insgesamt sechs-teiligen Podcast-Reihe von dem Gesundheits-Portal PraxisVITA hörenswert Stellung zur Homöopathie bezogen. Eine zweite Staffel - wieder mit Unterstützung des BPH - wird es im Herbst geben.
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Patienten unterschreiben für die Zusatzbezeichnung Homöopathie
Bereits in vielen homöopathischen Praxen in Bayern liegen Unterschriftenlisten zum Erhalt der Zusatzbezeichnung Homöopathie aus. Im Oktober werden die Delegierten der bayerischen Landesärztekammer über die Musterweiterbildungsordnung abstimmen - mit tausenden von Unterschriften von Patient*innen sollen sie an den hohen Bedarf der Homöopathie in den Praxen erinnert werden. Die Unterschriftenlisten Zusatzbezeichnung 2020 bitte herunterladen, kopieren, auslegen, weiterleiten und ausgefüllt an unsere Landesverbands-Geschäftsstelle zurückschicken. Herzlichen Dank!
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- Gemeinsam die Zusatzbezeichnung Homöopathie erhalten
- Ausblick auf den August-Newsletter
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...und schon sind wir wieder am Ende des Juli-Newsletters. Im August veröffentlichen wir im Newsletter unser Sommer-Interview mit einem bayerischen Politiker. Als Ihr bayerischer Vorstand wünschen wir Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund und engagiert!
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