Liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Leserinnen und Leser,

„Alles neu macht der Mai“ heißt es in einem Kinderlied. In der Tat werden Bäume wie auf Kommando wieder grün, Löwenzahn färbt Wiesen gelb, Menschen zieht`s nach draußen (am liebsten würden sie „blau“ machen….), Bienen vermehren sich und finden über Kilometer die Orte, wo Pollen und Nektar warten…. Aufbruchstimmung überall!

Wären da nicht unüberhörbar die Hinweise auf Erderwärmung, Klimawandel, Schwund der Artenvielfalt und andere alarmierende Zeichen dafür, dass wir mit all unserem tatsächlichen oder vermeintlichen Wissen teilweise „auf dem Holzweg“ sind. Zumindest dann, wenn man die einzelnen Errungenschaften isoliert betrachtet und die größeren Zusammenhänge und Kollateralfolgen willkürlich oder aus Bequemlichkeit ausblendet. Soziologen nennen das „kognitive Dissonanz“.

Ohne Zweifel lasen sich in allen Naturphänomenen des Frühsommers molekulare und genetische Prozesse finden, ohne die der Mai nicht das wäre, wonach wir uns alle sehnen. Prozesse des Wachstums lassen sich in unendlich viele chemische und physikalische Teilaspekte zerteilen und bis in den subatomaren Bereich analysieren. In der Analyse (auch der mutmaßlichen Fehler der Anderen!) sind wir „spitze“, das führt uns auch die Tagespolitik jederzeit vor Augen. Wo aber bleibt die Synthese? Wer erklärt uns die enorme Vernetzung aller Einzelphänomen und Reaktionen? Wer öffnet die Türen für ein Denken und Wahr-nehmen, was den immer nur tagesaktuellen Stand unseres Wissens als das definiert, was es ist: eine Momentaufnahme?

Das „alte“ Denken beschreibt den Menschen als komplexe „Maschine“, in der sämtliche Lebensäußerungen auf zahllose Interaktionen zwischen Molekülen und Botenstoffen und deren Rezeptoren reduziert bleibt. Es ist dieses mechanistische und vielfach oligo- bis monokausale Denken, das uns in vielen Bereichen unseres Lebens aus der Vergangenheit in eine Gegenwart geführt hat, die unter den Altlasten unseres Tuns zu zerbrechen droht und die Zukunft immer unberechenbarer erscheinen lässt.

„Neues“ Denken ist ohne Kenntnis des „Alten“ nicht sinnvoll und auch nicht erfolgversprechend. Aber das Neue braucht Neugier, Offenheit, Unvoreingenommenheit und nicht selten Mut. Es braucht auch die Bereitschaft, sich überraschen zu lassen und Fehler einzugestehen. Neues Denken negiert nicht Wissenschaftlichkeit, aber es hinterfragt, welche Wissenschaft für welche Fragestellung eigentlich gemeint und geeignet ist. Wäre der Mensch nur eine „Maschine“, dann wären Natur- und Ingenieurswissenschaften ausreichend. Lässt man aber zu, dass es neben dem Materiellen auch eine geistige, vielleicht auch spirituelle Ebene des Menschseins gibt, dann braucht es noch weitere Wissenschaften, mit denen sich erfassen lässt, was Individualität und Vielfalt des Lebendigen ausmacht!

Lassen wir uns also vom Aufbruch in der Natur inspirieren! Brechen wir unsere festgefügten Denk- und Erkenntnisgewohnheiten auf! Seien wir das „weiche Wasser“, das „den Stein bricht“. Es geht nicht um Abwehr wissenschaftlichen Denkens, sondern um dessen Einbettung in die größeren, organischen und energetischen Zusammenhänge, die wir als Menschen wahr-nehmen, wenn wir mit wachen Sinnen, klarem Verstand und der Bereitschaft zum Staunen unseren Patientinnen und Patienten begegnen!

Mit herzlichen Frühlingsgrüßen
Dr. Ulf Riker, Vorsitzender des LV Bayern

Zusammenhänge...

Der Zusammenhang zwischen Einsatz von Pestiziden und Insektensterben ist uns allen irgendwie bekannt: Pflanzen sollen geschützt werden, weil sie als Nahrungsquellen für Mensch und Tier unerlässlich sind. Aber sie führen auch zum Verlust von Organismen, die an der Bestäubung von Pflanzen beteiligt und für den Erhalt der Nahrungsquellen ebenfalls maßgeblich sind. Altes Denken, alles bekannt!
Anderes Beispiel: Antibiotika sind eine der großen Errungenschaften einer wissenschaftsorientierten Medizin. Gewesen! Denn in ihrem Schlepptau bringen sie zunehmend Resistenzen mit, an denen ihr zukünftiger Einsatz scheitern könnte. Hinzu kommen wirtschaftsstrategische Entscheidungen, in deren Folge Lieferketten reißen. Experten suchen Auswege, nichts Neues!
Die konventionelle Medizin ist innovativ und leistungsstark, kein Zweifel. Die Wege ihres Denkens und Forschens sind im Prinzip die Alten: Anti-Arzneien, Reparaturbetrieb. Und natürlich passt da Homöopathie (oder Osteopathie, Ayurveda, TCM) nicht ins Konzept, muss also mit Macht und anderen Mitteln außer Reichweite gebracht werden. Bestimmte Antibiotika: nicht erhältlich! Cromoglicinsäure zur Inhalation bei Pollenallergie: gibt’s gerade nicht! Und obwohl die Pollen gerade jetzt fliegen und Patienten jetzt Hilfe brauchen: Front der Verweigerung gegenüber homöopathischen Arzneien, die sich bei einschlägigen Beschwerden seit 200 Jahren bewährt haben. Lieber unschuldiges Bedauern anstelle von neugieriger Offenheit! Man könnte ja mal was Homöopathisches ausprobieren, wenn die leitliniengerechten Therapieoptionen Löcher aufweisen wie ein Schweizer Käse. Aber nein: es könnte sich dabei ja zeigen, was Homöopathie zu leisten vermag. Und das will man gar nicht wissen. Konsequentes Wegschauen und hartnäckige Selbstverblindung in Anbetracht therapeutischer Notlagen: ist das Wissenschaft? Und was, wenn eines Tages noch mehr Ausgangssubstanzen oder Medikamente fehlen, dann aber auch die alternativen Therapieoptionen nicht mehr zur Verfügung stehen, weil das Wissen und seine qualifizierten Vertreter:innen zum Teufel gejagt sind? Kollateralfolgen ohne Lösungsoptionen, an den Wünschen einer Mehrheit der Bevölkerung vorbei: wollen wir wirklich eine solche Zukunft?

Gibt’s auch was Gutes „Neues“?

  • Neuer DZVhÄ-Vorstand gewählt
Auf der jüngsten Delegiertenversammlung wurde turnusgemäß gewählt:
Dr. Michaela Geiger stellte sich als 1. Vorsitzende zur Wiederwahl (Ergebnis: 30 ja = 77 %, 4 nein, 5 Enthaltungen). Sie wird in Zukunft wieder die Resorts Internationales, Politik sowie Medien+Öffentlichkeit verantworten. Für dieses Superministerium wünschen wir ihr viel Lebenskraft.

Wiedergewählt wurde auch unser bayerischer Kollege Gerhard Antrup (Ergebnis: 36 ja = 94 %, 0 nein, 2 Enthaltungen) ins Amt des Schatzmeisters. Seine konsequente und vorausschauende Finanzpolitik sowie seine jederzeit klare Situationsanalyse wurden entsprechend gewürdigt. „Unser“ Gerhard macht ohne Zweifel einen Spitzenjob!

Dr. Sieglinde Lauer, derzeit auch 1. Vorsitzende des LV Hessen-Rheinland-Pfalzpfalz und Saarland hat sich für das Amt des 2. Vorsitzes beworben und wurde gewählt (Ergebnis: 31 ja = 79 %, 4 nein, 4 Enthaltungen). Als ihr Aufgabenbereich wurde u.a. als „backup“ für die erste Vorsitzende sowie Kontaktpflege mit und zwischen den Landesverbänden definiert. Eines ihrer Ziele ist die Einrichtung einer Mitgliedersprechstunde.

Für das Vorstandsamt Fort- und Weiterbildung wurde unsere bayerische Kollegin Dr. Sigrid Kruse gewählt (Ergebnis: 35 ja = 92 %, 0 nein, 3 Enthaltungen). Sie tritt damit die Nachfolge von Dr. Alexandra Schulze Rohr an. „Unsere“ Sigrid kümmert sich bereits seit vielen Jahren mit freundlicher Beharrlichkeit, Leidenschaft und Erfolg um Ausbildung von Student:innen und jungen Kolleg:innen.

Mit Dr. Paula Huchting und Dr. Katharina Gärtner haben wir außerdem zwei weitere, junge und äußerst engagierte Kolleginnen an Bord, die sich um unsere jungen Kolleginnen und Kollegen kümmern. Wir wünschen den Beiden besonders viel Erfolg, denn wir brauchen die Dynamik und die Zuversicht unseres Nachwuchses dringend!

Mit Sigrid und Gerhard sind wir als Bayern gleich doppelt im Bundesvorstand vertreten und wir werden alles tun, um die beiden in ihrer Arbeit tatkräftig zu unterstützen!
  • E-learning Module für Homöopathie-Einsteiger:innen
WissHom, die Wissenschaftsgesellschaft für Homöopathie, hat in jüngster Zeit einen ausgefeilten „Baukasten“ an Möglichkeiten zusammengestellt, mit dem Studierende und jüngere Kolleg:innen erste Gehversuche mit Homöopathie erlernen und unternehmen können.
Insbesondere unsere Kollegin Dr. Anna Gerstenhöfer hat hier mit großer Zielstrebigkeit und Fachkompetenz eine großartige Arbeit geleistet, die nun aber deutlich mehr Öffentlichkeit und Verbreitung verdient hat.
Kennen Sie junge Kolleg:innen, die der Homöopathie vorurteilsfrei gegenüber stehen? Weisen Sie auf die folgenden Tools hin: www.basiswissen-homoeopathie.de
Es erwarten Sie elf Kapitel, jeweils Lehrteil und Übungsteil (Bearbeitungsdauer ca. 3 h) Die Nutzung ist kostefrei! Neben Grundlagen und Informationen zum Stand der Forschung, erfahren Sie, wie bei der Behandlung akuter Krankheiten vorzugehen ist. Dieses Programm hilft bei der Orientierung zu Beginn der Ausbildung in klassischer Homöopathie und ermöglicht es, sich einen Einblick zu verschaffen, was Homöopathie bedeutet. Der Basiskurs richtet sich insbesondere an Studierende, Ärzt*innen und sonstige Personen mit medizinischem Hintergrund. Er ist nicht geeignet, Patienten Möglichkeiten der Selbstbehandlung aufzuzeigen.
Außerdem gibt es einen studentischen online-Arbeitskreis, der sich 1 x / Monat (Mittwochabend) trifft und sich eher an Fortgeschrittene richtet.
Außerdem gibt es einmal im Jahr einen Einführungs-Workshop und einen regelmäßigen Arbeitskreis für Studierende.
  • Zeitschrift „Erfahrungsheilkunde“ Heft 2 / 2023 , Themenheft „Integrative Medizin“, Haug-Verlag
Unser Kollege Robert Schmidt, Chefarzt des Krankenhauses für Naturheilweisen, ist Mit-Herausgeber diesr Zeitschrift. Durch seine Vermittlung kam ein Beitrag zum Thema „Homöopathie als Bestandteil einer wissenschaftsbasierten, integrativen Medizin“ von Dr. med. Ulf Riker zur Veröffentlichung, den Sie hier herunterladen können.

Kampagne: Es geht ums Ganze!

„Es geht ums Ganze“ – die Kampagne der Bürgerplattform „Weils hilft“ ist gestartet, das entsprechende Manifest wurde bereits 3000-mal unterzeichnet. Das Info-Begleitmaterial für unsere Praxen kann bestellt werden oder ist bereits auf dem Versandweg.
Wir werden die Kampagne in Bayern nach Kräften unterstützen und wollen dabei auch auf Politikerinnen und Politiker zugehen, um sie für den Wert komplementärer Therapieverfahren im Rahmen einer Integrativen Medizin zu sensibilisieren. Wir werden dabei natürlich vor Allem den Wert der Homöopathie in den Mittelpunkt stellen. Aber auch eine trotz zahlreicher negativer Medienberichte hohe Akzeptanz in der Bevölkerung sowie der Bürger-Wunsch nach Erhalt der Kostenerstattung muss immer wieder neu ins Bewusstsein gehoben werden.
Hier finden Sie alle notwendigen Informationen! Hier können Sie auch das Manifest unterzeichnen und Informationsmaterial für Ihre Praxis ordern: Es geht ums Ganze! Zur Webseite

Termine

Alle Termine des LV Bayern gibt`s auf der LV Webseite - eine Auswahl steht hier


  • 18.-20.05.23 Deutscher Ärztekongress für Homöopathie des DZVhÄ - online! Kongress-Thema: Homöopathie am Beginn und Ende des Lebens“.
  • Fallseminar mit Dr. Ernst Trebin, Samstag 8. Juli 23 von 9 – 17 Uhr in der Kassenärztlichen Vereinigung, Würzburg, Hofstr. 5. Kontakt und Anmeldung: Dr. Petra Paling Tel. 0931 – 4528959, praxis.paling@web.de
Gemeinsames Seminar der Weiterbildungsgruppen Würzburg und München. Gäste sind herzlich eingeladen.
Für Teilnehmer:innen, die in den Fallseminaren regulär eingeschrieben sind fallen keine zusätzlichen Kosten an. Gäste zahlen 99.- Euro (Mitglieder des LV Bayern) bzw. 119.- Euro (Nicht-Mitglieder).
Dr. Trebin hat in mehr als 35 Jahren Ausübung der Homöopathie seine eigene Arbeitsweise entwickelt. Wie viele bedeutende Homöopathen früherer Generationen sieht er in den Arzneien mineralischer und metallischer Herkunft die eigentlichen Werkzeuge für die Behandlung chronischer Erkrankungen, setzt sie aber fast nur noch in salzartigen Kombinationen ein. Damit befindet er sich in der Nachfolge von Schüßler und Kent, die, neben weiteren unbekannten Autoren, den Grundstock für diese Substanzgruppe gelegt haben. Ein weiterer, letzter Entwicklungsschritt führte ihn dazu, hereditäre und biografische Einflüsse auf getrennten Wegen zu beantworten, was auf der Erkenntnis beruht, dass vielen schweren Leidenszuständen traumatisierende Prägungen zugrunde liegen.
Basis seiner Entscheidungen sind miasmatische Grundüberlegungen, worin er sich auf Autoren wie Burnett und Laborde stützt. Zusammen mit Nosoden, Akut- und kausalitätsbezogenen Arzneien gelingen so beachtliche Heilungen auch schwerer Pathologien, psychisch wie somatisch.
Sein Vortrag umfasst die theoretischen Grundlagen sowie viele nachvollziehbare Behandlungsverläufe. Es ist ihm auch ein Anliegen, anhand seiner Beobachtungen die Möglichkeiten und Grenzen der Homöopathie auszuloten. Einblick in seine Arbeitsweise gewährt seine Internetseite.


  • B - Kurs 27.09. - 1.10.23 in der Ringseisstr. 2a, 80337 München.
Homöopathische Fallaufnahme (Anamnese) Symptomenlehre
Kursleitung: Dr. Reinhard Hickmann, unterstützt von Jörg Haberstock
  • D – Kurs München, Kursleiter: Dr. Wolfgang Tonigold, 11.10. bis 15.10.23, Chronische Krankheiten, Verlaufsbeobachtung und zweite Verschreibung. Kursleitung: Dr. Wolfgang Tonigold.
Die Kursinhalte orientieren sich an den Vorgaben der Musterweiterbildungsordnung zum Erhalt der Zusatzbezeichnung sowie des Homöopathie-Diploms. Anmeldung jeweils: Geschäftsstelle LV Bayern, Tel.: 089/44717086 (Frau Edelmann) oder Mail: lv.by@dzvhae.de
  • 25.-26.11.23 DZVhÄ-Delegiertenversammlung II / 2023
Bitte beachten Sie auch die Veranstaltungskalender auf der LV Bayern-Webseite und der DZVhÄ-Weiterbildungs-Webseite.
Hier können Sie sich direkt online anmelden - einfach & sicher.
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