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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Leserinnen und Leser,
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David Bohm, Professor Emeritus für theoretische Physik betonte einmal, dass „Dialog ein Prozess direkter Begegnung von Angesicht zu Angesicht“ sei und dass dieser Prozess „nicht mit endlosem Theoretisieren und endloser Spekulation verwechselt“ werden dürfe. Im Vorwort zu seiner lesenswerten Sammlung von Arbeiten („Der Dialog – das offene Gespräch am Ende der Diskussionen“ / Klett-Cotta) findet sich der Hinweis, dass dieser Prozess eine ungewöhnliche Bandbreite menschlicher Erfahrungen beinhaltet, nämlich „unsere tiefsitzenden Wertvorstellungen, Wesen und Intensität der Emotionen, die Muster unserer Denkprozesse, die Funktion des Gedächtnisses, die Bedeutung tradierter Mythen und die Art und Weise, in der unsere Neurophysiologie die Augenblickserfahrung strukturiert“.
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Wenn auf dem jüngsten Evangelischen Kirchentag Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Carla Hinrichs, Sprecherin der Letzten Generation auf einem Podium stehen, ihre Positionen vertreten und am Ende gleichermaßen Beifall ernten, dann muss etwas richtig gelaufen sein: Zuhörerinnen und Zuhörer haben trotz unterschiedlicher Meinungen mit Aufmerksamkeit zugehört, hie und da vielleicht ihre Sichtweisen modifiziert, Argumente als Fragmente eines größeren und hochkomplexen Gefüges von Realität wahr- und ernstgenommen und nicht zuletzt ein hohes Maß an gegenseitigem Respekt an den Tag gelegt. Geht doch! Danke für diese Lektion!
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Zeitnah veröffentlicht ein Medienmagazin einen wichtigen Beitrag zur Streitkultur: Unter der Überschrift „Unsere Debatte ist kaputt“ plädiert die Autorin für ein neues Miteinander und prangert den aktuellen Status quo in Auseinandersetzungen an: „das Urteil ist unumstößlich, indiskutabel, endgültig und ebenso gnaden- wie respektlos“. Unversöhnlichkeit und mangelnde Gesprächskultur allenthalben. Das Resümee, Deutschland sei „eskalationssüchtig“ geworden lässt sich auf zahlreichen Themenfeldern beobachten, die Grenzen zwischen sachdienlicher Debatte und simplifizierendem Populismus verschwimmen. Danke auch für diese Lektion, die wir sehr ernst nehmen sollten.
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Auch die Debatte um die Homöopathie ist kaputt: apodiktisches Pochen der Homöopathie-Gegner auf grundsätzliche und theoretische Positionen missachtet konsequent einen aus dem römischen Recht stammenden Grundsatz: audiatur et altera pars. Erfahrungen von Ärztinnen und Ärzten oder Patientinnen und Patienten haben sich einem vereinseitigten Evidenzbegriff unter zu ordnen und tauchen in der veröffentlichten Meinung ausgesprochen selten als gleichgewichtige Wortmeldungen auf.
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Wir alle sollten uns an der Heilung der Debattenkultur beteiligen! In der Tat ist Homöopathie in einem naturwissenschaftlich dominierten Weltbild nicht leicht zu erklären. Wissenschaft alleine verhilft Menschen nicht zur Gesundheit, das bewerkstelligen in erster Linie diejenigen, die Wissenschaft mit Praxiserfahrung in Einklang bringen können. Als homöopathisch zusatzqualifizierte Ärztinnen und Ärzte müssen wir uns vermehrt outen als Experten des Abwägens, was notwendig, nebenwirkungsarm, hilfreich, kostengünstig und sicher ist! Begeben wir uns also aus der Deckung unserer Praxen und vermitteln Politikerinnen und Politikern, wer wir sind, was wir tun, warum wir genau so und nicht anders (be-)handeln! Wir alle kennen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens: laden wir sie im Sinne David Bohms zum offenen Gespräch und wo möglich sogar in unsere Praxen ein! Konfrontieren wir sie damit, was wir als „tiefsitzende Wertvorstellungen“ (bei unseren Patientinnen und Patienten) Tag für Tag erleben. Machen wir nachvollziehbar „die Muster unserer Denkprozesse“ deutlich. Erklären wir, wie unterschiedlich „unsere Neurophysiologie die Augenblickserfahrung strukturiert“ und dass „naturwissenschaftliches“ und „phänomenologisch-ganzheitliches“ Strukturieren keine Widersprüche sind!
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Dr. med. Ulf Riker, Vorstand LV Bayern
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Zitat des Monats
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„Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können“ Albert Einstein
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Dazu passt die Parabel des englischen Astrophysikers Sir Arthur Eddington über den Fischer und sein Netz. Beschrieben wird ein Fischer, der nach wiederholtem Auswerfen seiner Netze und gewissenhafter Sichtung seines Fanges zum Ergebnis kommt, dass alle Fische größer als 5 Zentimeter sind. Den Einwand, dass das auch an der Maschenweite seiner Netze liegen könne kontert er: „Was ich mit meinem Netz nicht fangen kann liegt prinzipiell außerhalb fischkundlichen Wissens“. Jetzt könnte man natürlich nach der Maschenweite der Skeptiker-Netze fragen, aber das führt uns vermutlich auch nicht weiter…
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Der Apotheken-Protesttag am 14. Juni
Wenn Zugbegleiter, Lokführer oder Piloten für gerechte Bezahlung oder bessere Arbeitsbedingungen streiken, dann tut uns das „weh“, aber viele von uns haben Verständnis, denn wir brauchen sie alle als tägliche Dienstleister. Dabei geht es nur um unsere Mobilität, die für uns aber einen hohen Stellenwert hat, wenn wir an den Weg zur Arbeit oder den Flug in den Urlaub denken.
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Welchen Stellenwert aber hat Gesundheit? Was ist ein rascher Sprechstunden-Termin wert, und welche Bedeutung hat für uns, dass wir selbst und unsere Patientinnen und Patienten schnellstmöglich das richtige Medikament auch tatsächlich bekommen? Und dass viele Apothekerinnen und Apotheker darüber hinaus auch noch eine naturheilkundliche und homöopathische Zusatzqualifikation haben?
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Drei von vier Bürger:innen unterstützen laut einer aktuellen Umfrage die Streikforderungen! Aber auch niedergelassene Haus- und Fachärzte wissen um die Bedeutung der Partnerschaft mit den Apotheken.
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Nach den besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie sind Apotheken aktuell mit einer katastrophalen Situation bei der Beschaffung selbst gängiger Medikamente konfrontiert. Der Beratungsbedarf der Patient:innen bzw. Apothekenkunde:innen ist erheblich, und unwillkürlich fühlt man sich daran erinnert, wie Pflegekräfte in Kliniken zu Zeiten der Pandemie mit viel Applaus bedacht wurden und wie rasch das Thema nach Ende der belastenden Monate und Jahre wieder in Vergessenheit geriet.
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Die Beratung in Apotheken – das wissen auch die Patienten – ist ein unersetzlicher Aspekt der Therapiesicherheit. Und in einer älter werdenden Gesellschaft wird es zukünftig immer wichtiger sein, wohnortnah eine gut sortierte Apotheke mit qualifiziertem Personal zu haben. Dem gegenüber gibt es in Deutschland inzwischen so wenige Apotheken wie seit 40 Jahren nicht. Als Gründe werden Fachkräftemangel, demografischer Wandel oder bürokratische Belastungen angegeben.Im Zentrum dürfte aber stehen, dass die Pauschale für Beratung pro rezeptpflichtigem Medikament seit 10 Jahren nicht mehr gestiegen ist. Dies ganz im Gegensatz dazu, dass in der Pharmazeutischen Industrie - im Vergleich zu anderen Branchen – Spitzengehälter bezahlt werden.
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Nicht umsonst moniert der Vorsitzende des Hausärzteverbandes, Dr. Oliver Funken jüngst: “Das Schönreden des Gesundheitsministers hilft keinem, weder den Apotheken und Arztpraxen noch den Patienten“.
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Wir sehen: es gibt gute Gründe, sich mit dem Apotheken-Protesttag zu solidarisieren!
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Landesverband Intern: Zoom-Einladung,15.6.23 um 20 Uhr - Kassenärztliche Homöopathen kontaktieren Politiker
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Termine
Alle Termine des LV Bayern gibt`s auf der LV Webseite - eine Auswahl steht hier
- 18.-20.05.23 Deutscher Ärztekongress für Homöopathie des DZVhÄ - online! Kongress-Thema: „Homöopathie am Beginn und Ende des Lebens“.
- Fallseminar mit Dr. Ernst Trebin, Samstag 8. Juli 23 von 9 – 17 Uhr in der Kassenärztlichen Vereinigung, Würzburg, Hofstr. 5. Kontakt und Anmeldung: Dr. Petra Paling Tel. 0931 – 4528959, praxis.paling@web.de
Gemeinsames Seminar der Weiterbildungsgruppen Würzburg und München. Gäste sind herzlich eingeladen.
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Für Teilnehmer:innen, die in den Fallseminaren regulär eingeschrieben sind fallen keine zusätzlichen Kosten an. Gäste zahlen 99.- Euro (Mitglieder des LV Bayern) bzw. 119.- Euro (Nicht-Mitglieder).
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Dr. Trebin hat in mehr als 35 Jahren Ausübung der Homöopathie seine eigene Arbeitsweise entwickelt. Wie viele bedeutende Homöopathen früherer Generationen sieht er in den Arzneien mineralischer und metallischer Herkunft die eigentlichen Werkzeuge für die Behandlung chronischer Erkrankungen, setzt sie aber fast nur noch in salzartigen Kombinationen ein. Damit befindet er sich in der Nachfolge von Schüßler und Kent, die, neben weiteren unbekannten Autoren, den Grundstock für diese Substanzgruppe gelegt haben. Ein weiterer, letzter Entwicklungsschritt führte ihn dazu, hereditäre und biografische Einflüsse auf getrennten Wegen zu beantworten, was auf der Erkenntnis beruht, dass vielen schweren Leidenszuständen traumatisierende Prägungen zugrunde liegen.
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Basis seiner Entscheidungen sind miasmatische Grundüberlegungen, worin er sich auf Autoren wie Burnett und Laborde stützt. Zusammen mit Nosoden, Akut- und kausalitätsbezogenen Arzneien gelingen so beachtliche Heilungen auch schwerer Pathologien, psychisch wie somatisch.
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Sein Vortrag umfasst die theoretischen Grundlagen sowie viele nachvollziehbare Behandlungsverläufe. Es ist ihm auch ein Anliegen, anhand seiner Beobachtungen die Möglichkeiten und Grenzen der Homöopathie auszuloten. Einblick in seine Arbeitsweise gewährt seine Internetseite.
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- B - Kurs 27.09. - 1.10.23 in der Ringseisstr. 2a, 80337 München.
Homöopathische Fallaufnahme (Anamnese) Symptomenlehre
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Kursleitung: Dr. Reinhard Hickmann, unterstützt von Jörg Haberstock
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- D – Kurs München, Kursleiter: Dr. Wolfgang Tonigold, 11.10. bis 15.10.23, Chronische Krankheiten, Verlaufsbeobachtung und zweite Verschreibung. Kursleitung: Dr. Wolfgang Tonigold. Die Kursinhalte orientieren sich an den Vorgaben der Musterweiterbildungsordnung zum Erhalt der Zusatzbezeichnung sowie des Homöopathie-Diploms. Anmeldung jeweils: Geschäftsstelle LV Bayern, Tel.: 089/44717086 (Frau Edelmann) oder Mail: lv.by@dzvhae.de
- 25.-26.11.23 DZVhÄ-Delegiertenversammlung II / 2023
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