München, 6. März 2024. Der Landesverband  Bayern organisiert den DZVhÄ-Kongress gemeinsam mit Verbänden aus Österreich und der Schweiz. Er findet vom 9.-11. Mai 2024 in Lindau / Bodensee statt. Thema des Kongresses „Homöopathie bei Umbrüchen und Lebenskrisen“. Im Interview stellt Dr. med. Ulf Riker den Kongress vor. Informationen und Anmeldung

Was bedeutet für Sie das Kongress-Thema „Homöopathie bei Umbrüchen und Lebenskrisen?

Als Menschen sind wir verletzlich! Neben konkreten Krankheiten sind wir allen möglichen körperlichen, seelischen oder sozialen Traumatisierungen ausgesetzt, unsere Bewältigungsstrategien werden nicht selten auf eine harte Probe gestellt. Für manche Situationen kennt die konventionelle Medizin Therapie-Leitlinien, in vielen Fällen aber braucht es ein therapeutisches Setting, das weit darüber hinaus geht. Ein bio-psycho-soziales Medizinverständnis integriert unterschiedliche Behandlungsansätze, und weil dieses Verständnis auch auf Selbstregulation basiert, kann die Homöopathie hier entscheidende Impulse setzen.

Sie schreiben auf der Kongress-Webseite, Homöopathie bekomme in einem integrativen Behandlungskonzept ihren besonderen Stellenwert. Was heißt das?

Krisenbewältigung setzt geeignete Strategien ebenso voraus wie innere Energien, also das, was Hahnemann als „Lebenskraft“ bezeichnete. Dieser Aspekt der gesundheitsgeleiteten Lebensenergie ist – neben konventionellen Therapien und psychotherapeutischer Begleitung – aus unserer homöopathischen Sicht ein zentraler Bestandteil eines integrativen Behandlungskonzeptes.

Warum sollten Ärztinnen und Ärzte an dem Kongress teilnehmen?

Wir haben für diesen Kongress hochkarätige Referentinnen und Referenten gewinnen können. Sie werden die gesamte Breite und Tiefe des Kongress-Themas ausleuchten und können dabei auf teilweise jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken. Der Kongress bietet also allen Ärztinnen und Ärzten, vor allem natürlich den homöopathisch qualifizierten, einen reichen Schatz an Erfahrungswissen, das sich umgehend und unmittelbar in konkreten Praxisfällen umsetzen lässt. Also: aus der Praxis für die Praxis

Wie viel homöopathisches Vorwissen sollten Teilnehmende mitbringen?

Kolleginnen und Kollegen werden in jedem Fall für ihre eigene Praxis profitieren. Diejenigen, die eher noch am Anfang ihrer homöopathischen Tätigkeit stehen werden andere Eindrücke und Kenntnisse mit nachhause nehmen wie ältere Häsinnen und Hasen. Auf jeden Fall legen wir großen Wert darauf, dass homöopathische Verordnungen stringent nachvollziehbar sind: nach klar einsehbaren Gründen, wie Hahnemann das ausgedrückt hat.

Auch die Politik wird eine Rolle spielen. Worauf soll die Podiumsdiskussion abzielen?

Auf der Podiumsdiskussion wird es darum gehen, dass Homöopathie im Versorgungsalltag ihren Platz behalten muss, weil sie sich seit Jahrzehnten bewährt hat. Dabei hängt die Akzeptanz der Homöopathie maßgeblich auch davon ab, dass sie wissenschaftsbasiert ist. Die wissenschaftliche Basis wird inzwischen immer breiter, daher muss von der Podiumsdiskussion das klare Signal an Medien und Politik ausgehen: Homöopathie ist wirksame Arzneitherapie, sie wird von den Menschen gewünscht, es braucht ohne Zweifel weitere Forschungen, aber es braucht auch die konsequente Implementierung im Rahmen der medizinischen Versorgung!

Ich gehe davon aus, dass der Kongress auch ein starkes Signal gemeinsamer Aktivität im deutschsprachigen Raum sein wird, damit die Homöopathie den ihr zustehenden Stellenwert in unseren Medizinlandschaften auch zukünftig kraftvoll vertreten wird!

Gibt es etwas, was Sie sich persönlich von den Besucherinnen und Besuchern des Kongresses wünschen?

Ich wünsche mir, dass wir als Ärztinnen und Ärzte neugierig bleiben, entgegen manchen Widerständen nicht den Mut verlieren, selbst denken und genau beobachten, was Homöopathie kann, aber natürlich auch immer berücksichtigen, wo ihre Grenzen sind. Selbstbewusstsein und Selbstkritik scheinen mir – natürlich neben sauberem Arbeiten und weiterer Forschung! –  ganz wesentliche Voraussetzungen dafür zu sein, dass Homöopathie auch in Zukunft ihre Anerkennung behält.

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DZVhÄ-Kongress, 9.-11. Mai 2024 Lindau im Bodensee: