Homöopathie in der Tierarztpraxis
Die homöopathische Fallanamnese ist auch in der Veterinärmedizin unbedingte Voraussetzung für eine erfolgreiche homöopathische Behandlung. Weil diese unter Umständen eine Stunde oder länger dauern kann, schrecken viele Tierärzte aus Zeitmangel davor zurück. Die wenigsten haben sich auf Homöopathie spezialisiert oder führen ganzheitliche Tierarztpraxen, in denen solche Termine normal sind. Aber ist es überhaupt möglich, die homöopathische Anamnese erfolgreich in eine konventionelle Routinepraxis zu integrieren? Wie kann das aussehen? Einen Einblick in die homöopathische Praxis gibt etwa Tierärztin Beatrice Milleder aus Haar bei München.
Dr. med. vet. Nina Breunig
„Bei jedem meiner Patienten ist mir eine gründliche klinische Untersuchung besonders wichtig, um keine Symptome zu übersehen. Dabei wird der Patientenbesitzer befragt und Auffälligkeiten schriftlich festgehalten. So ist es mit nur geringgradig höherem Zeitaufwand möglich, ein passendes homöopathisches Mittel für den Patienten zu finden.
Da ich in meiner Kleintierpraxis keine offene, sondern ausschließlich eine Terminsprechstunde anbiete, lassen sich auch lange Anamnesen in chronischen Krankheitsfällen gut in den Praxisalltag integrieren.“
Dr. med. vet. Nina Breunig
seit 13 Jahren Kleintierärztin in Weilbach und überzeugte Homöopathin
„Hohe Arbeitsbelastung, wenig Zeit für Einzeltierbehandlungen und chronischer Mitarbeitermangel – von diesen Dingen kann jeder Kollege, der in der Großtierpraxis arbeitet, ein Lied singen! Und dann noch homöopathische Anamnesen durchführen? Ich sage, ja! Denn gerade, weil ich wenig Zeit habe, musste ich lernen, genauer hinzusehen – und so habe ich schnell meine 3-4 Symptome für ein homöopathisches Akutmittel zusammen.
Für Fälle, die mehr Zeit erfordern, wie beispielsweise chronische oder subklinische Mastitiden, vereinbare ich gesonderte Termine oder bearbeite diese Fälle im Rahmen der ITB. Die Bauern wissen das sehr zu schätzen.“ Ein Interview mit Dr. Hentschel lesen Sie hier.
Dr. med. vet. Brigitte Hentschel
seit 14 Jahren in einer Rinderpraxis im Ostallgäu tätig und überzeugte Homöopathin
Birgit Mosenheuer
„In meiner Praxis behandle ich fast ausschließlich homöopathisch – sanft, schnell und nebenwirkungsfrei. Bei einem persönlichen Termin im Stall sehe ich mir das Pferd und seine Biografie genau an und verschreibe dann individuelle homöopathische Arzneien, passend zu den einzelnen Krankheiten. Ich bin immer wieder dankbar, welche Heilungserfolge gerade auch bei chronischen, austherapierten Tieren möglich sind!“
Birgit Mosenheuer (Fachtierärztin für Pferde)
seit 25 Jahren Tierärztin für Kleintiere & Pferde in Moosach und überzeugte Homöopathin
Dr. med. vet. Dörte von Bremen
„In meiner Praxis behandle ich neben Kleintieren auch kleine Wiederkäuer (Schafe und Ziegen) und Nutzgeflügel (vorwiegend Hühner) – allesamt häufig homöopathisch.
Beim Stallbesuch des akut kranken Schafes stelle ich zuerst die klinischen Parameter fest, beobachte bzw. erfrage die wichtigsten Symptome der Krankheit und, zur Unterscheidung der möglichen Arzneimittel, die Modalitäten und individuellen Ausprägungen. Bei chronischen Erkrankungen mit längerer Historie folgt danach zusätzlich die ausführliche Anamnese durch ein Gespräch mit dem Schäfer. Die Zeit nehme ich mir gerne, denn es lohnt sich!“