Die Greenpeace-Detox-Kampagne hat es vorgemacht: will man im Bereich Kleidung giftige Stoffe aus Herstellung und Produkt eliminieren, dann kann eine Doppel-Strategie nützlich sein. Die 2011 gestartete Aktion setzt einerseits auf Mobilisation der Kunden und andererseits auf Verhandlungen und den Druck auf Hersteller. Beides läuft parallel. Ähnliches ist im Kampf um die Homöopathie möglich. Die wichtigsten Verteidiger der Homöopathie sind unsere Patienten, die an Leib und Seele erleben können, wie Homöopathie wirkt. Nämlich oft besser, zumindest anders als die herkömmliche Medizin, und weit über den Placebo-Effekt hinaus. Es sollte also Teil unserer Strategie sein, in vorderster Linie unsere Patient*innen zu Wort kommen zu lassen. Das macht der erfolgreich reanimierte BPH, der Bundesverband Patienten für Homöopathie, in hervorragender Weise. Wir sollten diesen Patientenverband also tatkräftig unterstützen, indem wir unsere Patient*innen auf dieses Portal hinweisen.

Homöopathie darf sich nicht verstecken

Die Homöopathie darf und muss selbstbewusst ihre Möglichkeiten und Erfolge in der Öffentlichkeit präsentieren und hat zahllose Zeugen für ihre Erfolge. Diese Zeugen sind mündige Menschen in einer offenen und freien Gesellschaft und darüber hinaus bei Wahlen stimmberechtigt. Die Politik ist also gut beraten, diese potentiellen Wähler ernst zu nehmen.

Parallel dazu ist es sinnvoll, die Homöopathie in die breitere Front derjenigen Ärztinnen und Ärzte einzureihen, die jenseits einer lege artis durchgeführten konventionellen Therapie ergänzend oder alternativ, westliche oder östliche Naturheilverfahren einsetzen. Da viele dieser Verfahren im Fokus der sogenannten Skeptiker stehen, sitzen wir als homöopathische Ärzt*innen im selben Boot. Die Hufelandgesellschaft bietet hier eine gemeinsame Plattform, um den Schatz der Erfahrungsmedizin inklusive Homöopathie zu verteidigen. Die Bürger*innen Plattform weil`s hilft! zielt, wiederum unter Beteiligung von Patient*innen, in dieselbe Richtung, denn: gemeinsam sind wir stärker!

Das Eine zu tun, bedeutet nicht, das Andere zu lassen! Beide Wege können gleichzeitig und parallel beschritten werden. Homöopathie in eine Integrative Medizin einzubinden heißt nicht, sich zu verstecken. Aber die Doppelstrategie macht das Orchester stärker, erlaubt unter Umständen auch flexibles Reagieren und kann zeigen, wie groß die Widerstände gegen eine verordnete medizinische Monokultur tatsächlich sind.

Autor: Dr. med. Ulf Riker