Ende April hat sich die Vertreterversammlung der Ärztekammer Rheinland-Pfalz für die Zusatzbezeichnung Homöopathie  ausgesprochen – andere Kammern haben hingegen die Homöopathie aus der ärztlichen Weiterbildungsordnung gestrichen. In Bayern steht die Abstimmung darüber im Oktober 2021 an. Zu einer gemeinsamen Unterschriften-Aktion rufen der Landesverband Bayern im DZVhÄ und der Bundesverband Patienten für Homöopathie (BPH) Patienten auf, sich mit ihrer Unterschrift für den Erhalt der ärztlichen Zusatzbezeichnung Homöopathie auszusprechen.

Die Unterschriftenliste liegt bereits in vielen Praxen aus und kann auch hier heruntergeladen werden. Die Aktion geht noch bis zum 30. September.

Der Vorstand des Landesverbandes Bayern ruft alle Kolleginnen und Kollegen auf, sich in ihren Praxen aktiv für die Petition einzusetzen. Die Listen sollen Anfang Oktober der bayerischen Ärztekammer überreicht werden.

“Wir können diese Entwicklung nicht widerspruchlos hinnehmen”, sagt Meinolf Stromberg, Vorsitzender des BPH, und fordert sicherzustellen, “dass auch in Zukunft die Wahlfreiheit, homöopathisch gut ausgebildete Ärzt*innen konsultieren zu können, gewährleistet ist.” Wird die Zusatzbezeichnung abgeschafft, besteht die Gefahr, dass es keine einheitliche und qualifizierte Weiterbildung mehr geben wird. Auch wird die Zusatzbezeichnung Homöopathie nach und nach von den Praxisschildern und den Webseiten der Kammern verschwinden. “Warum wird Ärztinnen und Ärzten verwehrt, sich im Namen und unter Kontrolle der Ärztekammern nach einem einheitlichen Curriculum weiter zu bilden?”, fragt sich Stromberg. Der Nachwuchs an gut ausgebildeten Ärzt*innen wird dadurch reduziert

Homöopathie ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, mehr als jeder zweite Deutsche hat bereits gute Erfahrungen mit dieser Therapiemethode gemacht und die Nachfrage steigt stetig. Homöopathie ist für viele Patient*innen vor allem dann eine wichtige Therapieoption, wenn die konventionelle Therapie an ihre Grenzen stößt, dies schreiben Patienten dem BPH und dies hat auch die Bertelsmann-Stiftung in ihrem Gesundheitsmonitor 2014 belegt. Patient*innen brauchen für ihre Gesundheit verlässliche Partner im Gesundheitssystem. “Die Therapiefreiheit wird von den Ärztekammern, die gegen die Weiterbildung Homöopathie votieren, massiv eingeschränkt”, sagt Stromberg und ruft die Patientinnen und Patienten in Bayern dazu auf, mit ihrer Unterschrift für die Zusatzbezeichnung Homöopathie zu stimmen.