Zum Weltkindertag am 20. September hatten sich zahlreiche Kinderärztinnen und Kinderärzte aus der ganzen Bundesrepublik zur Homöopathie bekannt. Auf der Internetseite des DZVhÄ finden Sie einige dieser Stellungnahmen.

Aber es ist ähnlich wie mit Weihnachten: wir sollten nicht nur einmal im Jahr über Liebe und Frieden reden, sondern wir sollten täglich unseren Beitrag leisten. Ebenso sollten die Kinder, ihre Rechte und ihre Gesundheit jeden Tag aufs Neue im Mittelpunkt stehen! Deshalb veröffentlichen wir im Folgenden weitere Stellungnahmen von Pädiater:innen, die Tag für Tag Homöopathie in ihre Praxistätigkeit integrieren. Die Beiträge stellen nur eine Auswahl vieler Wortmeldungen dar und sind teilweise gekürzt.

▶️ „Ich betreibe Homöopathie, seit unsere eigene Tochter wegen extremer Unterernährung von der „Schulmedizin“ schlicht aufgegeben wurde und sie durch die Homöopathie „gerettet“ werden konnte. Die Patienteneltern in unserer großen Gemeinschaftspraxis schätzen es extrem, dass wir durch die Homöopathie unser Behandlungsspektrum deutlich erweitern konnten und gleichzeitig die Grenzen der Methode kennen, da wir ärztliche Homöopathen sind. Durch die Anwendung der Homöopathie können wir viele antibiotische Behandlungen verhindern, was wir durch die quartalsweisen Veröffentlichungen der KVB belegen können.“ W.R. / Kinder- und Jugendarzt / Kempten

▶️ „Hiermit wehre ich mich gegen eine Verunglimpfung der Homöopathie. Diese Heilmethode ist insbesondere in ärztlichen Händen eine sichere und wertvolle Unterstützung bei der Begleitung unserer Patenten. Natürlich hat sie ihre Grenzen, das wird aber immer klar kommuniziert. … Wer despektierliche Aussagen tätigt, weiß nicht um die Bedeutung der Homöopathie in unserem pädiatrischen Alltag … ein Großteil aller unserer Patienteneltern reagiert auf derartige Aussagen nur mit Kopfschütteln.“ A.W.  / Kinderärztin / Würzburg

▶️ „Seit fast 25 Jahren bin ich als Kinder- und Jugendärztin niedergelassen und behandle so gut wie ausschließlich mit homöopathischen Arzneien. Ausnahmen sind Fälle, bei denen bereits schulmedizinische Medikamente eingesetzt werden, meist mit der Bitte und Erwartung der Eltern an mich, diese schrittweise auszuschleichen, was in einem Großteil der Fälle gelingt. Ich habe sehr gute Erfahrungen in dem gesamten Spektrum der chronischen Krankheiten gemacht ohne nennenswerte Negativeffekte. So z.B. bei der Behandlung von Allergien, Asthma, Migräne, Schlafstörungen, Infektanfälligkeit, Verhaltensauffälligkeiten, ADHS etc. Akuterkrankungen wie Tonsillitis, Otitiden oder Bronchitiden bis hin zu Pneumonien lassen sich ebenfalls sehr gut homöopathisch behandeln und benötigen in den seltensten Fällen ein Antibiotikum. Inzwischen kommen Eltern mit ihren Kindern in meine Praxis, die selbst als Kinder bei mir gute Erfahrungen mit der Homöopathie gemacht haben.

Ist Homöopathie gefährlich? Wenn man bedenkt, welche Arzneikosten durch eine gute homöopathische Therapie pro Jahr eingespart werden können – bei manchen Erkrankungen mehrere 10 000 EUR – ist sie für Umsätze der Pharmafirmen gefährlich. Nicht für die Kinder. Wenn es um die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen gehen sollte, muss die Therapiefreiheit für Ärzt*innen unbedingt erhalten und der Zugang zu einer homöopathischen Behandlung für die breite Öffentlichkeit möglich bleiben.“ S.S. / Kinderärztin / Seehausen

▶️ „Ich bin seit 35 Jahren Arzt, seit 30 Jahren Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und führe seit 29 Jahren eine homöopathische Kassenpraxis für Kinder- und Jugendmedizin. Mit der Ausbildung in der Homöopathie habe ich deshalb begonnen, weil ich auch den Patienten helfen wollte, für die es sonst keine wirksame Therapie geben würde. Die größte Patientengruppe, bei der ich die Homöopathie anwende, sind Kinder mit fieberhaften oder nichtfieberhaften viralen Atemwegsinfekten, also Husten, Schnupfen, Ohrenschmerzen, mit und ohne Fieber. Die in der Schulmedizin viel verschriebenen Schleimlöser, pflanzlich oder chemisch und die beliebten Fiebermittel ändern wenig bis nichts am Krankheitsverlauf, das wissen wir aus der evidenzbasierten Medizin. Antibiotika sind bei viralen Infekten unwirksam und z.T. sogar schädlich. Mit einer homöopathischen Behandlung kann diesen Kindern in der Regel rasch geholfen werden, kostengünstig und ohne Nebenwirkung. Um die Grenzen der Homöopathie klar zu erkennen ist ärztlicher Sachverstand erforderlich. Natürlich gebe ich Antibiotika, Bronchospasmolytika und Cortison, wenn es erforderlich ist. Glücklicherweise ist das selten der Fall. Auch bei der weitüberwiegenden Zahl meiner Patienten mit anderen Erkrankungen gibt es keine schulmedizinisch etablierte Therapie, die den Krankheitsverlauf nachhaltig beeinflussen könnte. Die Homöopathie macht es möglich vielen dieser Patienten rasch und effektiv zu helfen.

Menschen, die die Homöopathie als unwirksam und gefährlich bezeichnen, sollten auch dafür sein, alle zweifelhaften Therapien, wie Hustensäfte, Fieberzäpfchen, unnötige Infusionen usw. aus der sogenannten Schulmedizin zu entfernen. Viele Patienten würden sich wundern, was dann noch an Therapie übrigbliebe. Da wäre die Luft sehr dünn. In den Niederlanden ist man diesen Weg bereits gegangen. Vielleicht kennen Sie jemanden, der Erfahrung in dieser Art Medizin sammeln konnte? Die meisten Patienten fühlen sich mit diesem Ansatz eher schlecht versorgt. Von Heilkunst bliebt da nichts übrig.

Jede Therapie ist bei ernsthaften Erkrankungen in den Händen schlecht ausgebildeter Therapeuten gefährlich. Notwendige, möglicherweise vorhandene effektive Behandlungen könnten versäumt werden. Eine qualifizierte homöopathische Therapie in den Händen gut ausgebildeter Therapeuten ist sicher und effektiv. Der Therapeut kennt die Grenzen seiner Methode, weiß von möglicherweise wirksamen konventionellen Behandlungsansätzen und kann rasch erkennen, wann welche Therapiemethode erfolgversprechend und notwendig ist. Gerade die Ausbildung von Ärzten in der homöopathischen Heilmethode sollte den Ärztekammern deshalb ein Anliegen sein. Die Zusatzbezeichnung Homöopathie sollte unbedingt erhalten bleiben, dies stellt Sicherheit für die Patienten dar und erhält uns die hohe Qualität, die wir in Deutschland seit Jahrzehnten haben. C.Z. / Kinderarzt / Aschaffenburg

▶️ „Ich kenne keine bessere Heilmethode als die Homöopathie, die derart breitgefächerte Behandlungsmöglichkeiten bietet und dabei problemlos in die heutige konventionelle Medizin integrierbar ist. Dabei sind nicht nur akute Erkrankungen, sondern auch die ganze Palette chronischer Probleme, bei denen oftmals ein Therapienotstand vorliegt, behandelbar. Ohne Homöopathie wäre die Medizin unvollständig!“ C.L / Kinderarzt / München

▶️ „Die Kunst der Medizin und des Arztes ist die richtige Diagnose und dann die entsprechende Therapie, sei es allopathisch oder homöopathisch im richtigen Moment mit dem geringsten Risiko anzuwenden. In der Kinderheilkunde brauchen wir eine Therapiemethode, die möglichst wenige Nebenwirkungen beinhaltet und die am schnellsten wirkt, wie z.B. die ausgesuchte und spezifische homöopathische Arznei oder auch in einigen Fällen ein allopathisches Medikament.  (…) Letztlich geht es bei Krankheit eines Menschen um diese personotrope oder individuelle Medizin und nicht nur um Leitlinien, die auch eine Hilfe in der täglichen Praxis darstellen können. Die Frage lautet: Was ist das für ein Mensch, mit dieser Krankheit, mit diesen Sorgen und Ängsten und mit diesem Schicksal und wie kann ich dem Patienten am schnellsten ärztlich helfen.  (…)

Schwerpunkt und besonders erfolgreich in meiner Praxis ist die homöopathische Therapie bei den beginnenden chronischen Krankheiten in der Säuglings- und Kleinkinderzeit: z.B. die zunehmenden allergischen Erkrankungen wie Neurodermitis, obstruktive Bronchitis, Urtikaria und  Nahrungsmitttel-Intoleranzen, sowie ab dem 5. Lebensjahr Asthma bronchiale und Infektanfälligkeit, außerdem die vielen massiv zunehmenden Virusinfekte. Die Lebenszeitprävalenz von Asthma bronchiale liegt bei Kindern und Jugendlichen bei 6,3 %. in Deutschland. (KiGGS Welle, rki.de). Somit ist das Asthma bronchiale ein sozialpolitisches Gesundheitsanliegen in Deutschland, wobei die homöopathische Therapie seit Jahrzehnten bei Kindern und Jugendlichen in meiner Praxis erfolgreich nachgewiesen werden konnte. Dabei sind unsere genauesten Beobachter und Kritiker die Eltern der kranken Kinder.  (…)

Die Grenzen der Homöopathie fangen da an, wo die eigene Regulationsfähigkeit des Menschen gegen Krankheit aufhört. Kinder und junge Menschen haben naturgemäß eine bessere Regulationsfähigkeit als alte Menschen. Die Grenzen der Homöopathie: z.B. sei es bei einer RSV (respiratory syncytial virus) Bronchiolitis beim Säugling, der im Krankenhaus das Sauerstoffzelt braucht, oder einer schweren bakteriellen Infektion, wo eine stationäre  intravenöse Antibiotikagaben lebensrettend ist , oder eine chirurgische Intervention das Leben verlängert und rettet. Gerade bei den schweren Krankheiten wie Osteomyelitis, Pneumonien, Pyelonephritis etc., sehen wir in der Begleittherapie bei Antibiotika mit homöopathischen Arzneien nachher eine bessere Immunität und eine schnellere Genesung der Patienten und damit eine geringere Wiederholungsgefahr einer gefährlichen Krankheit. (…)

In der heutigen besonderen Situation in Deutschland, wo Energiekrise und Ukrainekrieg uns alle zunehmend belasten ist es unglaubwürdig, dass ein Bundes-Gesundheitsminister, der relativ wenig Patientenkontakt in seinem ärztlichen Arbeitsleben hatte, uns mit der Abschaffung der Homöopathie wegen angeblich mangelndem Wissenschaftsnachweis droht. (…) Eltern, die sehen, dass ihre Kinder und Jugendlichen unter ärztlicher homöopathischer Behandlung genesen, sind sehr zufriedene Eltern und lassen sich nicht von Nichtärzten wie Herrn Kachelmann (*) in ihrer ärztlichen Therapiefreiheit beeinflussen.“ M. U-D. / München / Kinderärztin

(*) Die Kollegin bezieht sich auf kriminalisierende Aussagen des Wettermannes Kachelmann, wonach Homöopathie bei Kindern „Kindesmisshandlung“ sei.