München, 19. April 2023. Viele von uns kennen inzwischen die Bürgerkampagne weil`s hilft!. Trägervereine sind die Gesundheits- und Patientenorganisationen „Gesundheit aktiv“, „Kneipp-Bund“ und „Natur und Medizin“ der Carstens-Stiftung. Die Kampagne will zeigen, welche Chancen die Integrative Medizin für Patientinnen und Patienten bietet und was sich politisch ändern muss, damit sich alle Menschen diese Medizin leisten können. Auch der BPH (Bundesverband Patienten für Homöopathie) hat sich von Beginn an weil`s hilft! angeschlossen.

In der öffentlichen Diskussion lässt sich seit Jahren ein Feldzug zur Etablierung einer medizinischen Monokultur beobachten: unter dem Label „Evidenzbasiert“ wird alles bekämpft, was nicht im Sinne der konventionellen Medizin niet- und nagelfest ist. Dabei ist das Bashing gegen Homöopathie ohne Zweifel nur die Spitze des Eisberges, denn auch andere komplementäre Therapieoptionen wie Osteopathie, anthroposophische Medizin oder Akupunktur sind längst in den Fokus derer geraten, die unter dem Deckmantel eines verengten Wissenschaftsbegriffes am Besten alles verbieten wollen, was sich Menschen als Alternative oder Ergänzung wünschen. Die Debatte berücksichtigt nicht, dass die Konventionelle Medizin in vielen Bereichen selbst nur eine dünne wissenschaftliche Fundierung hat und dass „Evidenzbasierung“ oft genug nicht mit „Praxisrelevanz“ gleich zu setzen ist. Die eigene Glaubwürdigkeitskrise wird dann – meist ziemlich fadenscheinig – mit dem Argument „Patientenschutz“ bemäntelt.

Es geht ums Ganze! ist also durchaus im doppelten Sinne zu verstehen:

  • Zum einen gilt es, die berechtigten Patientenwünsche nach einer ganzheitlichen Behandlungsperspektive zu unterstützen und dabei gleichzeitig den Erfahrungsschatz von Ärzt:innen und Therapeut:innen mit Zusatzqualifikationen zu bewahren.
  • Zum anderen geht es darum, der veröffentlichten Meinung zum Wert der Homöopathie mit starker und lauter Stimme zu widersprechen! Vom Sozialpsychologen Harald Welzer stammt die Aussage, man müsse für die Demokratie kämpfen, solange es sie noch gebe, denn hinterher sei es um ein Vielfaches schwieriger. Der Gedanke ist und bleibt auch dann richtig, wenn man das Wort „Demokratie“ durch „Homöopathie“ übersetzt. Mehr noch: wir müssen uns für Beides einsetzen, für Demokratie und für eine Integrative Medizin unter Einschluss der Homöopathie!

Deshalb unterstützt auch der Landesverband Bayern im DZVhÄ in Abstimmung mit dem Bundesvorstand die Kampagne. Wir begleiten und unterstützen aus ärztlicher Sicht, was die Bürger-Kampagne fordert! Die Kampagne Es geht ums Ganze! ist am 17. April mit einem „Manifest“ an die Öffentlichkeit getreten, das Sie mitunterzeichnen, weitergeben oder in Ihrer Praxis auslegen können. Über die Es geht ums Ganze! Webseite können Sie auch noch weiteres Informationsmaterial bestellen.

Dr. med. Ulf Riker, Vorsitzender des LV Bayern